Die Führung beginnt mit der Ausbildung

Geduld und nochmals Geduld (Karl Bergin)

An erster Stelle steht zunächst die Ausbildung der Hundeführer*innen. Nur erfahrene Schweißhundeführer*innen können schwierige Situationen richtig einschätzen. Daher übernehmen die Bürgen eine besondere Verantwortung. Sie unterstützen Schweißhundeführer*innen mit Rat und Tat, helfen mit ihren eigenen Hunden und ihrer eigenen Kompetenz weiter, wenn das noch nicht so erfahrene Schweißhundegespann die Krankfährte nicht weiterbringen kann.

Passion und nochmals Passion (Walter Frevert)

Disziplin und Besonnenheit (Wilhelm Puchmüller)

Kein Üben auf der Krankfährte

Die Zusammenarbeit mit den Bürgen und weiteren erfahrenen Schweißhundeführer*innen stellt sicher, dass alle anfallenden Nachsuchen tierschutzkonform und zielführend gearbeitet werden.

Nachsuchen finden häufig bei widriger Witterung unter sehr anspruchsvollen Bedingungen statt. Steilhänge, dichter Brombeerverhau, Schilf, Schwarzdornhecken oder Raps sind oft die Bereiche, in die sich das kranke Wild zurückzieht. Nur das gut trainierte Gespann kann die oftmals stundenlang notwendige Konzentration erbringen, um das kranke Stück Schalenwild zur Strecke zu bringen. Nur der gut konditionierte Schweißhund ist in der Lage, schnell ein krankes Stück Wild zu Stande zu hetzen und auch lange Zeit zu stellen.

Ständiges Training; „Mens sana in corpore sano“ („In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“).

Selbstreflexion der eigenen Leistung.

„Tue Gutes und sprich darüber“ ist ein altes deutsches Sprichwort. Für unsere Schweißhundeführerinnen und -führer gilt das nicht. Im Gegenteil:

„Habe ich alles richtig gemacht?“

„Habe ich alle Möglichkeiten ausgeschöpft?“

„Hat der Hund alles gegeben?“

„Habe ich ein erfahreneres Gespann zur Hilfe gerufen?“

Dies sind die Fragen, die ein guter Schweißhundeführer an sich selbst stellt.

Postings in den sozialen Netzwerken, in denen die eigenen Erfolge in den Mittelpunkt gestellt werden und nicht das Tierwohl, verurteilen wir ausdrücklich.

Diese Voraussetzungen sollten die Führerinnen und Führer mitbringen:

  • Verschwiegenheit

  • Beharrlichkeit

  • Kompetenz

  • Uneigennütziges Handeln

  • Bescheidenheit im Auftreten

Immer wiederkehrenden Worte und Zusprüche bei der Ausbildung und Führung des Hannoverschen Schweißhundes

  • Vorhin , vorhin (Vorhinsuche ohne zu wissen was kommt)
  • Lass sehen (wenn der Hund verweist)

  • Halt, lass sehen
  • Recht, recht vorhin danach (Aufforderung einer Fährte zu folgen)
  • So recht mein Hund, lass sehen (Loben)
  • Lass ziehen (unerwünschte Fährte abbrechen)
  • Wende dich zur Fährte (wenn vorher die Rückfährte gearbeitet)
  • Schon dich (wenn zu heftig im Riemen)
  • Verwund’t, lass sehen (wenn auf der Wundfährte Pirschzeichen)
  • Her hier, Hals an (Nach freiem Laufenlassen, anhalsen
  • Such verloren , danach (um die Krankfährte wieder zu finden)
  • Such verwundt danach (um der Wundfährte zu folgen)
  • Wie spricht der Hund (um zum Lautgeben zu Animieren)
  • Huch hetz, mein Hund, huch hetz ( beim Schnallen zur Hetze)
  • Zurück mein Hund
  • Pfui Maus, Vogel, Reh (wenn der Hund nicht folgen soll!)
  • Leg dich hin (Aufforderung zum Ablegen)
  • Pfui schone (Aufforderung nicht anzuschneiden)
  • So recht danach
  • So war`s recht

Alle lobenden Kommandos sollen ruhig und getragen ausgesprochen werden. Alle, zur Arbeit auffordernden Kommandos, kurz, direkt und etwas kraftvoller in der Stimme. Alle Unterlassungskommandos kurz, scharf und laut.